Ehrgeiz und Elbflair bei den Saxonian Dance Classics 2025 in Dresden
Folgt die Elbe ihren geschwungenen Ufern von Hamburg bis nach Dresden, eröffnet sich in der sächsischen Landeshauptstadt ein Wochenende voller Glanz und Gloria. Am 1. und 2. November 2025 wurde das Maritim Hotel und Internationale Congress Center Dresden erneut zur Bühne für Tanzsport auf höchstem Niveau. Das Tanzsportzentrum Dresden richtete die Saxonian Dance Classics aus – ein Großereignis, das im internationalen Tanzkalender fest verankert ist. Fünf deutsche Meisterschaften, ein Deutschland Cup sowie acht Weltranglistenturniere in den Standard- und Lateintänzen machten die Stadt für zwei Tage zum Treffpunkt der besten Tanzpaare aus Deutschland und der Welt. Hunderte tanzten vor begeistertem Publikum um Platzierungen und Punkte, darunter auch vier Saltatio-Paare.
Nach einem gemeinsamen Essen und einem Erkunden der Dresdner Innenstadt mit anderen Hamburger Paaren am Vorabend des Turniers, starteten Niklas Bösch/Jenny Matthies am Samstag beim Deutschland Cup der Hauptgruppe A Standard. Für die beiden war das Turnier eine wichtige Gelegenheit, um sich im nationalen Vergleich mit altbekannten Paaren zu messen. Nach ihrem Auftritt in der mit 50 Paaren besetzten Vorrunde mussten sie das Turnier jedoch früher als erhofft beenden und verfolgten das weitere Geschehen von den Zuschauerrängen aus. Niklas fasste ihre Stimmung treffend zusammen: „Gerade bei einer so weiten Anreise hatten wir uns mehr erhofft. Ein zweites Mal tanzen wäre schön gewesen.“ Trotz des unerwarteten Ausgangs genossen die beiden die gelungene Organisation und die charmante Dekoration der Veranstaltung. Und wer sich wie die beiden regelmäßig starker Konkurrenz stellt, wächst mit jedem Turnier ein Stück und blickt mit neuen Trainingsimpulsen und Entwicklungsmöglichkeiten nach vorne.
Ebenfalls am Samstag standen Daniel Randhawa/Anne-Marie Meyer bei der Deutschen Meisterschaft der Masters I S Standard auf der Fläche. Nach einer längeren Krankheitsphase im Vorfeld war das gemeinsame Antreten bereits ein kleiner Sieg und ein Zeichen echter Leidenschaft für den Tanzsport. Mit Ruhe, Eleganz und gewohnter Sympathie präsentierten sich die beiden souverän unter 22 Paaren und belegten am Ende den 17. Platz. Aus sportlicher Sicht ordneten sie sich damit genau dort ein, wo sie sich im Vergleich zu ihrer bekannten Konkurrenz auch sehen. Persönlich hätten sie jedoch gerne den Sprung ins Semifinale geschafft und sich noch mehr gesteigert. Nach ihren großartigen Erfolgen in den vergangenen Monaten haben sich Daniel und Marie ihre Kreuze von den Wertungsrichtern jedoch redlich verdient und einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie mit ihrer Professionalität und Spitzenqualität zu den etablierten Paaren ihrer Klasse gehören.
Am Sonntag traten Tilo und Barbara Kornak im WDSF Open Standard der Masters III an. Mit 143 Paaren aus aller Welt war dies eines der größten Felder des Wochenendes. Mit großer Ausdauer und Konzentration tanzten sie sich über mehrere Stunden hinweg bis in die vierte Zwischenrunde vor. Dabei ging es zeitweise auf der Fläche etwas lebhafter und ruppiger zu, da sich diese bis zu 13 Paare gleichzeitig teilten. Die beiden schlugen sich ausdrucksstark durch und erreichten nicht nur ihr Wunschziel, die 24er-Runde, sondern übertrafen es mit einem geteilten 16./17. Platz sogar deutlich. Dieses beeindruckende Ergebnis ist Ausdruck von Disziplin, Ausdauer und Leidenschaft und ein schöner Lohn für die vielen Trainingsstunden. Barbara fasst das Wochenende zusammen: „Dresden ist immer eine Reise wert. Wir haben dieses Turnierwochenende mit Stadtbesichtigung, leckerem Essen und Opernbesuch neben dem Tanzen zu einem kleinen Kurzurlaub gemacht.“
Jörg und Sabine Markmann nutzten das Wochenende gleich doppelt: Sie gingen im Standard sowohl beim WDSF Open der Masters II als auch der Masters III an den Start. In einem starken Teilnehmerfeld von 91 Paaren erreichten sie bei den Masters II den 49. Platz und bewiesen damit, dass sie auch mit den jüngeren Paaren hervorragend mithalten können. Ihr ertanzter Anschlussplatz verdeutlichte umso mehr ihre tänzerische Qualität. Auch im anschließenden WDSF-Turnier der Masters III bestätigten sie ihr Können und belegten dort den geteilten 67./68. Platz. Obwohl sie mehr als die Hälfte der Konkurrenz hinter sich ließen, hätten Sabine und Jörg ihr Repertoire gerne vollständiger präsentiert. Ihr unzufriedenes Gefühl ist daher auch der Organisation der Veranstaltung geschuldet, denn aus Zeitersparnisgründen wurden in den ersten beiden Runden der WDSF-Turniere statt der üblichen fünf Tänze lediglich vier getanzt. Die beiden genossen dennoch ihre Zeit in Dresden und traten die Rückreise erst am Montag an, um das Turnierwochenende in Ruhe ausklingen zu lassen (Foto: @Skampi).
Die Saxonian Dance Classics 2025 zeigten einmal mehr, wie vielseitig, emotional und anspruchsvoll der Tanzsport sein kann. Das Wochenende bleibt deshalb nicht nur sportlich in Erinnerung, sondern auch aufgrund der Begegnungen mit anderen Paaren und der stimmungsvollen Atmosphäre. Für unsere Paare endeten zwei intensive Tanztage mit dem Wissen, dass jede Runde und jeder Moment auf der Fläche sie auf ihrem Tanzweg ein Stück weiterbringt. Und wie die Elbe nicht nur durch Hamburg, sondern auch durch Dresden fließt, so floss am Ende, trotz mancher Unzufriedenheit, die Energie auf dem Heimweg wieder in ruhigen Bahnen, während der Strom neuer Eindrücke noch weit über die Turnierhalle hinausreicht und nachwirkt.




